Menschenrechtsaktivistin und Quotenfrau mit Überzeugung: Journalistin Düzen Tekkal

 

Bonjour herzallerliebstes Uschigeschwader.

Ich mache heute mal etwas Neues, ich schreibe quasi eine Fortsetzung zu meinem Text über Tuğba. Als ich über sie recherchieren durfte, bin ich auf ihre Schwester gestoßen und habe festgestellt, dass sie auch eine geile Uschi ist! Voll die gute Familie! Was macht denn da das ›schwarze Schaf‹? Nur eine einzige gemeinnützige Organisation gründen? Ich stelle mir das Sonntagsessen vor:

- Kind, was hast du diese Woche so geleistet?

- Ich habe einen Dokumentarfilm über Genozid veröffentlicht und einen Vertrag bei einem Bundesligaverein unterzeichnet.

- Mhm, haben deine Schwestern auch. Und sonst?

- ...

Ne, aber ernsthaft, diese beiden Uschis sind der Knaller und jede in ihrer eigenen Sparte. Also, macht euch auf was gefasst!

Düzen, die Menschenrechtsaktivistin

Düzen ist Fernsehjournalistin, Autorin, Redakteurin, Filmemacherin und Kriegsberichterstatterin. Bei RTL behandelte sie Migrations- und Menschenrechtsthemen, 2010 bekam sie für ihre Reportage Angst vor den neuen Nachbarn den Bayrischen Filmpreis (zusammen mit ihrem Extra-Kollegen Jan Rasmus). Sie hat 2015 den Dokumentarfilm HÁWAR – meine Reise in den Genozid veröffentlicht, der im Bundestag, im EU Parlament und bei der UN gezeigt wurde.

Sie hat mit ihrer Schwester Tuğba den Verein HAWAR.help gegründet, mit dem sie auf die Jesidenverfolgung durch den IS aufmerksam macht und Frauen vor Ort und in Deutschland unterstützt. Sie hat Bücher geschrieben, Interviews gegeben, Reportagen gemacht und war 2016 Mitglied in Julia Klöckners Schattenkabinett und für das Amt der Staatsministerin für Integration der Bundesregierung im Gespräch. Im Juli 2019 wurde sie von der Bundesregierung in die Fachkommission Fluchtursachen berufen.

Sie ist kompetent, produktiv, megacool und eine geile Uschi.

Aber.

Jetzt kommt das große Aber.

Das alles hindert Menschen nicht daran, sie anzugreifen – natürlich vor allem sexistisch und rassistisch. Falls euer Blutdruck noch etwas zu niedrig ist, lest hier unbedingt weiter.

Düzen Tekkal

Düzen engagiert sich unter anderem auch in der Debatte über Quotenfrauen. Der stern hat sich nämlich entschlossen diese, meist doofe, Debatte mal klug und konstruktiv zu führen, mit 40 grandiosen Frauen, die sich dazu äußern wie es tatsächlich ist die Quotenfrau zu sein, oder als solche wahrgenommen zu werden.

Eine dieser Frauen ist eben auch Düzen.

Und ihr könnt NATÜRLICH davon ausgehen, dass diese Aktion ganz viel Aggression bei gewissen Bevölkerungsgruppen ausgelöst hat.

Quelle surprise!

Oder, wie es im stern ausgedrückt wird: »Und wie bei allen Reizthemen meldeten sich auch jene Menschen, die statt Reflexion nur Reflexe sprechen lassen. Die uns Journalisten im Allgemeinen und Quotenfrauen im Besonderen auf einem Pipi-Kacka-Vagina-Niveau anpöbeln, weil sie kein einziges Argument haben.«

Hass und Ablehnung an vielen Fronten

Es sind nicht nur die Trolle im Internet und nicht nur die Debatte um Frauenquoten, weswegen Düzen sich mit Hass und Hetze rumschlagen muss. Ihre Arbeit als Menschenrechtsaktivistin macht sie ebenso unbeliebt. In dem Interview beschreibt sie, warum sie nun für eine Frauenquote ist: »Ich bin für die Quote, weil ich glaube, es geht um die grundsätzliche Frage, ob man lebt oder gelebt wird. Und ich glaube schon, dass Frauen sich häufiger leben lassen. Stärke, Durchsetzungskraft wird Männern eher zugestanden als Frauen. [...] Gleichwohl sollten wir nicht so tun, als ob es immer nur die anderen Kulturen sind, die aus dem Orient, die Frau unterdrücken. Aber wir hier im Westen sind ach so emanzipiert. Das stimmt nicht, meine Erfahrung ist, egal wo, immer dann, wenn es wichtig wird, immer, wenn es um etwas geht, dann kommt der Widerstand, dann kommen die Angstmacher. Immer wenn ich in Männerdomänen vorgedrungen bin, war das mit heftigster Konfrontation verbunden.«

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Aber auch die direkte Konfrontation, die ihrer Arbeit an dem Dokumentarfilm über die Jesidenverfolgung folgte, schildert sie. Auch in diesem Fall wurde sie als Frau anders angegangen.

»Ich erinnere mich, als mein preisgekrönter Film Hawar – meine Reise in den Genozid im Europaparlament gezeigt wurde, da bin ich von einigen Männern verbal in die Ecke gedrängt worden. Warum zeigst du den Film? Das steht dir nicht zu. Mein Vater war dabei, als ich so bedroht wurde und hat geantwortet, mit mir konntet ihr das machen, mit meiner Tochter nicht, meine Tochter hat keine Angst. Meine Tochter ist Kurdin, meine Tochter ist Jesidin, ist Deutsche. Und wenn ihr glaubt, mit dieser Form der Unterdrückung hier weiterzukommen, dann habt ihr euch getäuscht. Da musste ich weinen.«  

Wie ihre Schwester beschreibt Düzen, dass ihre Eltern von reservierter Zurückhaltung (Das geht doch nicht, ihr seid Mädchen, was sollen die Nachbarn denken) zu liebevollen Unterstützern wurden. »Wir sind nur voraus gerannt und irgendwann sind sie mitgerannt«, sagt ihre Schwester. Ein schönes Bild.

Für Düzen war es Bildung, die sie voraus rennen ließ. Sie studierte in Hannover Politik- und Literaturwissenschaft, 2007 schloss sie ihr Studium als Magistra Artium ab. Düzen hat hart für ihren Erfolg erarbeitet und beschreibt in ihrem Stern-Video, dass sie ihre Stellen zum Teil nur bekam, weil ein Unternehmen eine selbstgesetzte Quote erfüllen musste. Ein Glück für uns.

Überlegen wir doch einfach mal, wie viele tolle Frauen diesen Erfolg nicht haben konnten, weil die gläsernen Decken undurchdringbar waren. Jetzt haben wir tolle Frauen wie Düzen, zu denen wir alle, aber vor allem junge Menschen aus Einwandererfamilien aufschauen können.

Voll gut.

Ich empfehle an dieser Stelle nochmal, das ganze Video anzusehen, egal wie man zu dem Konzept Frauenquote steht. Denn auch, wenn ihr die Idee vielleicht blöd findet, hört euch einfach mal an, was Quotenfrauen so zu sagen haben. Vielleicht ändert das die eine oder andere Meinung.

Das ist auf jedenfalls sinnvoller als online rumzupöbeln!

Außerdem empfehle ich auch dringend Düzens Buch #GermanDream – Wie wir ein besseres Deutschland schaffen zu lesen.


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