Moderner cooler Feminismus – Sophie Passmann

 

Liebe Uschis da draußen, heute darf ich euch wieder über eine wirklich grandiose Dame berichten. Eine wortgewandte, lustige und kluge Frau, an der inzwischen wohl niemand mehr vorbei kommt. Und das ist gut so! Man sah sie im Neo Magazin Royale, wo sie als Autorin arbeitete, man hört sie in diversen Podcasts und liest von ihr u.a. im ZEITMagazin.

Es geht natürlich um (hier im Kopf bitte Trommelwirbel einfügen): Sophie Isolde Mathilde Passmann. Die Mittelnamen werden meistens weggelassen.

Ich folge ihr nun schon geraume Zeit bei Instagram und Twitter, was ich nur dringend weiterempfehlen kann. Ihr satirisches Influencer-Unpacking Video mit den Briefwahlunterlagen von 2017 hat sie für viele Menschen in der ganzen Republik aufs Radar geholt. Zu Recht, das Video ist der Knaller.

Inzwischen ist sie quasi überall, im ZEITmagazin schreibt sie eine monatliche Kolumne und natürlich auch Bücher, sie ist in mehreren Podcasts zu hören, und war als Moderatorin in dem »Männerwelten« Video von Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf als Moderatorin zu sehen. Auch dieses Video über sexuelle Belästigung bekommt eine dringende Ansehempfehlung (falls es tatsächlich noch jemanden gibt, der dieses Video nicht kennt).

Ein wirklich beeindruckendes Portfolio. Da fragt man sich, wie sie das noch vor ihrem 30. Geburtstag erreichen konnte. Die Antwort – sie hat verdammt früh angefangen,  verdammt hart gearbeitet und verdammt viel Talent!

Sophie die Durchstarterin

 Auch wenn ich wirklich häufig zu schamlosen Übertreibungen neige (»Ja mein Kind, ich liiiiiiiebe deine Waffeln und die Eierschalen darin stören mich gar nicht«), wenn ich über Sophie schreibe, sie hat »früh angefangen«, dann meine ich das genau so. Bereits mit 15 Jahren trat sie das erste Mal bei einem Poetry-Slam auf, mit 17 gewann sie die baden-württembergischen Meisterschaften im Poetry-Slam in der Sparte U20. In den nächsten Jahren folgten zahlreiche Auszeichnungen für Radiosendungen und Kolumnen.

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Bäm.

Direkt nach ihrem Abitur machte sie zunächst ein Volontariat bei Hitradio Ohr in Offenburg, wo sie unter anderem eine Morningshow moderierte. Dort holte sich direkt den LfK-Medienpreis für ein Interview mit Frank-Walter Steinmeier. Danach wechselte sie zum Jugendradio »DasDing«. Seit 2018 moderiert sie bei »1Live« und ist in verschiedenen Podcasts zu hören.

Radio und nun auch Podcasts sind das perfekte Medium für Sophie Passmann, behaupte ich einfach mal. Dort kann man ihrer Spät-Marlene-Dietrich-Stimme aufmerksam zuhören, während sie sehr entspannt sehr kluge Sachen sagt.

Sophie klingt nie erbost aufgeregt, auch wenn sie sich erbost aufregt, und das finde ich enorm angenehm. Sie hat eine trockene Schnoddrigkeit, mit der sie (scheinbar) angstbefreit auch sehr gerne kontroverse Themen angeht.

Moderner Feminismus für junge Frauen 

Sophie Passmann ist überzeugte Feministin und macht daraus auch kein Geheimnis. Im Gegenteil. Sie spricht häufig über ihre politische Überzeugungen und über modernen Feminismus. Sie setzt sich durchaus auch humorvoll mit diesem Thema auseinander, zum Beispiel neben Jan Böhmermann im Neo Magazin Royale, wo sie auch als Autorin tätig war.

Ihr Buch »Alte, weiße Männer ­– Ein Schlichtungsversuch« beschäftigt sich mit männlichem Blick auf Feminismus und wurde durchaus kontrovers diskutiert. Änne Seidel rezensierte es für den Deutschlandfunk und schrieb: »Er gilt als Inkarnation des ewig Gestrigen. Der ›alte weiße Mann‹ ist ein klassisches Feindbild, das sich im Sprachgebrauch verselbständigt hat. Die Feministin Sophie Passmann versucht, dem Feindbild auf den Grund zu gehen, im direkten Gespräch.(...) Passmann setzt also an, wo es wirklich weh tut, ohne eine abschließende Antwort auf diese Frage zu geben. Das Buch ist weder eine wissenschaftliche Abhandlung, noch ein feministisches Manifest. Es sind kurzweilige, provokante, oft ironische Texte, in denen sich die Männer durch ihre Aussagen nicht selten selbst entlarven. (...) der Autorin gelingt ein seltenes Kunststück: Sie führt den Geschlechterkampf mit den Waffen „Humor“ und „Ironie“, ohne dass sie ihr wichtiges Anliegen dadurch ins Lächerliche ziehen würde. Sophie Passmann stellt die Machtfrage – aber auf die charmante Art.«

Misanthropin auf Social Media


Obwohl sie, laut eigener Aussage, weder Partys noch Menschen mag, sich sogar als »Menschenhasserin« bezeichnet hat, ist sie auf Social Media sehr aktiv. Vielleicht ist es ein Widerspruch, vielleicht eine notwendige Alternative, wenn man als Misanthrop Aufmerksamkeit sucht, sich über Instagram und Twitter zu vernetzen.

In einem Interview mit dem Tagesspiegel wird sie gefragt:

»Was müssen Sie denn ständig mitteilen?

Ich will die Leute unterhalten. Ich mag an Social Media, dass die Produktionsschwelle so gering ist. Alberne Einfälle kann ich in einer Instagram-Story rausballern, die nach 24 Stunden verschwindet. Beim Fernsehen müsste ich erst mal einen Pitch schicken, eine halbe Woche warten, bis die antworten, dann drehen wir ’ne Maz, ich werde abgepudert ... Bis dahin hab’ ich schon keinen Bock mehr.«

Wer aber glaubt, sie nutzt ihre Plattform nur zur Selbstdarstellung, der hat sich geirrt und kann von ihr eine ganze Menge lernen. Im selben Interview erzählt sie:

»Lässt sich jedes Problem für Social Media runterbrechen?

Ja. Ausnahmslos alles. (...) Das ist dann eben nicht bis zum Ende trennscharf und definitorisch, aber Justin Trudeau hat mal in 15 Sekunden den Unterschied zwischen Quantencomputern und binären Computern erklärt. (...) Die Eitelkeit vieler lässt das nicht zu. Ich würde gern mal einen Abend veranstalten, wo ich Aussagen von Intellektuellen auf 140 Zeichen kürze. Man muss nicht von ambivalenter binärer Struktur reden. Man kann einfach sagen: ›Boah, Männer und Frauen, schwierige Sache.‹

Mögen Sie Ihre Follower?

Es gab eine Zeit, wo ich eher von ekligen Männern verfolgt wurde, jetzt sind die Guten in der Überzahl. Ich bin kein einfaches Opfer. Wer mir ein Penisbild schickt, kann fest damit rechnen, dass ich mich revanchiere.

Wie denn?

Ich versuche, seine Eltern zu finden. Auf Facebook ziemlich einfach. Erst schreibe ich ihm: ›Ist das eigentlich deine Mama? Findet die bestimmt blöd, wenn du das machst, oder?‹ dann sind sie meist schon ganz humble. Eventuell schreibe ich der Mutter: ›Ihr Sohn verschickt Fotos von seinem erigierten Penis an fremde Frauen.«


Meine Damen, daran sollten wir uns vielleicht ein Beispiel nehmen. Ich weiß auf jeden Fall wie ich auf das nächste DickPic reagiere.

Ich kann tatsächlich nur empfehlen Sophie zu folgen, wenn man auf kluge, witzige Feministinnen mit eloquenter Schnodderkeit steht (und wer tut das nicht?)! Ich finde, wir brauchen mehr junge Frauen, die sich offen und klar als Feministinnen zeigen.

Vielleicht können wir alle ein bisschen mehr sein wie Sophie?


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