"Ich stehe hier, weil ich gut bin!" - Herzchirurgin Dr. Dilek Gürsoy

 
GUK_POSTs_1120_finale_NEU42.jpg

Ihr lieben Uschis da draußen, es ist dunkel, kalt und bäh in der Welt. Zum Glück gibt es ein paar Lichtblicke!

Ich schreibe euch heute über Die Herzchirurgin Dr. med. Dilek Gürsoy. Sie hat nicht nur eine wirklich beeindruckende Karriere hingelegt, obwohl sie aus einem so genannten »bildungsfernen Elternhaus« kommt, sondern sie ist die erste Frau in Europa, die ein Kunstherz verpflanzte. Sie ist sogar die erste Herzchirurgin in Europa, die einem Patienten ein Kunstherz implantierte.

Krasser Scheiß, oder? Sie ist für ihre Leistung und ihr Engagement bereits mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem als »Medizinerin des Jahres 2019«.

Also, schauen wir uns das Leben dieser geilen Uschi mal aus der Nähe an.

Eine Cinderella-Story – ohne Mäuse und gute Fee, dafür mit Köpfchen und Mut

GUK_POSTs_1120_finale_NEU43.jpg

Dilek ist die Tochter einer türkischen Gastarbeiterfamilie aus Neuss und schaffte es, als Erste in ihrer Familie Abi zu machen und zu studieren. Als Kind hatte sie es tatsächlich nicht leicht, einer ihrer Brüder stirbt früh und ihr Vater verstirbt an einem Herzinfarkt, da ist Dilek erst 10 Jahre alt. Ihre Mutter erzieht sie und ihren jüngeren Bruder allein, dabei legt sie viel Wert auf Bildung, denn ihre Kinder sollen es mal besser haben. Dabei arbeitete die Mutter immer viel, um ihre Kinder zu ernähren.

In einem Interview mit dem Magazin herCAREER erzählt Dilek:

»Es war nicht immer einfach und in der Schule war ich nicht die Beste, aber ich war sehr fleißig. Wenn die Noten mal nicht so gut waren, habe ich mich davon nicht unterbuttern lassen. Ich hatte immer das Ziel vor Augen, Ärztin zu werden. Vielleicht bin ich etwas naiv herangegangen – Glück und Zufall haben sicher auch eine Rolle gespielt. Außerdem liegt mein Erfolg wohl an meiner Leidenschaft für die Arbeit. Klar, habe ich auch ein gewisses Talent dafür, aber vor allem liegt das daran, dass ich mag, was ich tue. Außerdem habe ich glücklicherweise Befürworter gehabt, die mein Talent erkannt haben. (...) Bei mir sind es zunächst Männer gewesen, am Anfang Herr Bisping, der mich nach einem Brand in unserem Elternhaus in seinem Kindergarten aufgenommen hat. Mein Grundschullehrer hat mich zur Realschule eingestuft, aber Herr Bisping brachte mich ins Gymnasium. Er kannte mich von klein auf. Bei der Hausaufgabenbetreuung, dem Silentium, hat er mehr Zeit mit mir verbracht als mein Lehrer. Er hat mit der Direktion des Gymnasiums geredet und gesagt, „dieses Kind gehört hier hin“. Nur deshalb bin ich dort aufgenommen worden. Das war das erste Glück.

___STEADY_PAYWALL___

Später war es dann mein erster Chef Prof. Körfer, der mein Talent erkannt und gefördert hat. Er hat mich auf seine Privatstation geholt und ich war immer bei ihm im OP.  Das ist nicht selbstverständlich, es passiert schnell, dass Talent übersehen wird.

Aber dass ich nun selbst so bekannt geworden bin, habe ich einer Frau zu verdanken. Ich habe im letzten Jahr den damaligen Bundesgesundheitsminister Gröhe und seine Frau kennen gelernt. Die sind auch aus Neuss. Den Bundesgesundheitsminister kannte ich flüchtig und beim Fußball haben wir uns dann auch persönlich kennen gelernt. Frau Gröhe war dabei und fasziniert von meiner Geschichte. Sie hat mich dann mal für einen Tierversuch nach Belgien begleitet, wo sie gesehen hat, dass ich das wirklich operiere. Ich erzähle ja viel, aber glauben kann man es oft erst, wenn man das sieht. Seit diesem Zeitpunkt wurde die Presse auf mich aufmerksam, weil Heidi Gröhe wie ein Engel mit ihrem Zauberstab einiges bewegt hat. Die Lokalpresse in Neuss, der große Artikel in der Rheinischen Post, die herCAREER und zuletzt Interviews für myself, die FAZ und weitere Medien folgten seit diesem Interview.«


Die geile Uschi am offenen Herzen

Dilek hat es geschafft, mit Durchhaltevermögen und Fleiß zu einer der wichtigsten Herzchiruginnen weltweit zu werden. Sie hat Hürden überwunden und glücklicherweise an den richtigen Stellen die Unterstützung bekommen, die sie brauchte.

Auch das ZDF macht eine wunderbare Reportage über sie, in der sie über ihren Werdegang sprechen konnte.


Ihr Vorbild sollte gerade, aber nicht nur, jungen Mädchen mit oder ohne Migrationshintergrund zeigen, dass man alles erreichen kann, auch wenn man unter manchen Voraussetzungen leider härter
arbeiten muss.

Aktuell ist es noch immer so, dass Kinder aus Akademikerfamilien häufiger Abitur machen und dreimal häufiger studieren, als Kinder aus Arbeiterfamilien. Aber an geilen Uschis wie Dilek können wir sehen, dass es möglich ist.

Die Frau verpflanzt Kunstherzen, um Himmels Willen! Wenn das nicht mega geil ist, dann weiß ich auch nicht. Wie es sich wohl anfühlt ein Herz in der Hand zu halten?

»Ich empfinde Ehrfurcht«, sagte sie mal der ZEIT auf diese Frage.

Übrigens hat sie auch ein Buch über ihren Werdegang geschrieben. Es heißt »Ich stehe hier, weil ich gut bin!«

Bähm! Klare Ansage von einer echt geilen, inspirierenden, beeindruckenden Uschi.

 

READ MORE ABOUT THE USCHIS

USCHIVERSUM: THE USCHI-BLOG


NEUES VON DEN USCHIS

NEWS: INFOS, BUZZ, DIES & DAS


LISTEN TO THE USCHIS

PODCAST: USCHIS AUF DIE OHREN


SHOP THE USCHIS

HABENWOLLEN: USCHI-MUSTHAVES

 
GEILE USCHI KONGRESS

Wer oder was sind die “geilen Uschis”? Das erfährst du HIER!


MEHR VON UND ÜBER DR. DILEK GÜRSOY:

  • Dileks Buch “Ich stehe hier, weil ich gut bin” bei AMAZON

  • Porträt von Dilek im ZDF

  • Artikel über Dilek im Handelsblatt

  • Interview mit Dilek in der ZEIT